Tobias erhielt in der Schule den Auftrag seine Familie zu zeichnen. Dabei ist dieses Bild entstanden. Er beschreibt sein Bild folgendermassen:
Hier ist mein Papa. Er ist gross und stark. Er ist neben dem Zug, weil er Zugarbeiter ist. Ich mag, wenn er mir über den Zug erzählt. Es kommt Dampf daraus und Papa sagt es ist ein dampfendes Ungetüm. Ich weiss nicht was das ist aber wenn Papa das sagt, dann ist es richtig, weil Papa weiss viele Sachen. Ich bin neben Papa und er kann mir die Hand geben, weil er hat mich gerne. Da ist unser Haus und es kommt Dampf daraus, weil es uns warm macht. Das Baby ist klein und da ist noch Lene.
Interpretation seines Bildes und seiner Aussage darüber:
Da Tobias noch ein Kind ist, fällt es ihm schwer manche Zusammenhänge zu begreifen. Es wird klar ersichtlich, dass er kein gutes Verhältnis zu seiner Stiefmutter Lene aufweist, da er sie nur ganz klein und möglichst weit weg von sich selber zeichnete. Ausserdem hat er sich auch nicht die Mühe gemacht, ihr ein Gesicht zu malen oder sie mit Farbe zu versehen. Dass er Lene nicht mag, erwähnt er jedoch nicht. Ihm ist sehr wahrscheinlich auch nicht bewusst, dass er von ihr misshandelt wird, schliesslich kennt er nichts anderes.
Im Gegenzug hat er seinen Vater sehr gross gezeichnet und beginnt bei seiner Beschreibung auch direkt mit ihm. Offensichtlich sieht er sehr stark zu ihm auf. Tobias zeichnet Thiel gross mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ausserdem wird seine Nähe zu Thiel verdeutlicht, da sich die Beiden an den Händen halten. Tobias scheint sehr stolz auf seinen Vater zu sein und findet auch dessen Beruf interessant. Ihm ist nicht bewusst, dass Thiel seinen Väterlichen Pflichten nicht nachgeht. Thiel lässt Tobias von seiner Frau misshandeln, ohne einzugreifen. Tobias ist noch nicht alt genug, um dies zu verstehen. Für ihn ist Thiel die einzige Vertrauensperson, an die er sich klammert.
Kommentar:
Mit dieser kreativen Arbeit, wollten wir den Fokus auf die Gefühle von Tobias setzen. Mit dieser Darstellung wollen wir zeigen, wie viel Tobias von seinem Vater hält und auch klarstellen, dass Tobias eine andere Weltanschauung hat, als der durchschnittliche Leser.